EINE FOTOAUSSTELLUNG VON SIMEON LYUTAKOV über den Staub, die Menschen, die Vulkane und die Bühne
20.Oktober 2025 19 Uhr | Bulgarisches Kulturinstitut Leipziger Straße 114-115, 10117 Berlin | Eintritt: frei
Die Pfade werden zu Wegen, die Wege zu Straßen, Autobahnen, Landstraßen. Aber früher oder später führen sie dich wieder zurück auf einen Pfad. Wenn du dich bückst und deine Fußspuren im Staub siehst, dann bist du nicht nur unterwegs, sondern auf einer Reise.
Staub ist überall: in Vulkankratern, in Wüsten, auf Theaterbühnen. Er ist ein Zeichen für Bewegung, für Begegnungen, für Geschichten. Einmal schrieb ich am Straßenrand in Sinai unter der sengenden Sonne mit dem Finger auf die Heckscheibe des Autos nicht „Wasch mich“, sondern „Mach mich noch schmutziger!“ – der Skoda hatte bereits fünfhundert Kilometer Sand auf den Scheiben. Eine Stunde später tauchte ich im Roten Meer und bat die Beduinenfischer höflich, mich sie fotografieren zu dürfen.
Mit der Zeit wurde mir klar, dass dieser Staub keine Metapher ist – er ist die Realität, die jeden begleitet, der auf der Suche ist. Abends blies ich ihn mit einer kleinen blauen Pumpe aus der Kamera, denn ein Staubkorn auf dem Sensor ist schlimmer als jedes Lampenfieber.
So verschmolzen Reisen, Bühne und Fotografie zu einer Einheit – im Staub, der die Spuren all unserer Geschichten bewahrt.

Simeon Lyutakov (1972) absolvierte seine Sekundarschulausbildung am Chemietechnikum „Prof. Dimitar Balarev“ in seiner Heimatstadt Russe und machte seine ersten Schritte auf der Theaterbühne im Pantomimenstudio von Yordan De Meo. Nach seinem Abschluss an der Theaterakademie wurde er 1995 als Schauspieler in die Truppe des Dramatischen Theaters Varna aufgenommen, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis heute arbeitet. Er hat in über 80 Theaterproduktionen mitgewirkt und ist auch im Kino und Fernsehen aktiv: „Dzift“ (2007), „Noch etwas über die Liebe“ (2009), „Sieben Stunden Unterschied“ (2010 – 2012), „Der Baum des Lebens“ (2013), „Das Zeichen des Bulgaren“ (2014), „Die Rebellen“ (2019), „Der Weg der Ehre“ (2019), „Der Rest ist Asche“ (2020), „Die Teufelsschlucht“ (2022).
Neben seiner Arbeit als Schauspieler hat Simeon Lyutakov eine beeindruckende Karriere als Fotograf aufgebaut. Er hat mehr als zehn Einzelausstellungen in Bulgarien (Sofia, Varna, Russe, Stara Zagora) gemacht, darunter „Nude“ (1995), „Vor der Bühne“ (2003), „The Pillow Man” (2004), „Family business, Art Kitch, Landscapes” (2005), „A COLLECTION” (2012), „Die verlorene Welt/ Der verlorene Mensch” (2015-2017) und „Theaterplakat” (2025). Im Ausland präsentierte er zwei Ausstellungen in Ägypten (2006 – „Tausendundeine Nacht“, „Tief in der Sahara“) und in Costa Rica (2013 – „A COLLECTION“).
Ort: Bulgarisches Kulturinstitut
Leipziger Str. 114–115, 10117 Berlin
Eintritt: frei